Samstag, 19. Januar 2013

Wandelnder Widerspruch

Der Mensch wandelt am Abgrund einer Welt, die er, bei dem Versuch sie und sich selbst zu retten, immer mehr zu Grunde richtet.
Er ist ein wandelnder Widerspruch – irgendwo zwischen Wahnsinn und Vernunft in seinem eigenen Kopf gefangen – und bremst sich selbst aus, während er immer höher, immer weiter und immer mehr will.
Der Mensch ist Freund und Feind, Sieger und Verlierer und liebt und hasst im selben Atemzug.
Gleichgültig wird auf Andere gesehen, während brav Interesse geheuchelt wird und die Frage, welchen Joghurt man am nächsten Morgen essen möchte, weitaus wichtiger ist, als die nette alte Dame von nebenan, die man schon seit zwei Wochen nicht mehr gesehen hat.
Der Mensch ist unfähig für seine eigene Ignoranz und Einfältigkeit Verantwortung zu übernehmen, halst sich aber immer mehr auf und erstickt allmählich an dieser Last, die ihn immer mehr zu Boden drückt. (Vielleicht zerquetscht sie ihn auch und seine Gedanken, Träume und Gefühle klatschen neben seinen Gedärmen auf den Boden, während sich sein Blut waghalsig einen Weg durch diese Brühe sucht.)
Der Mensch sitzt auf seinem Thron und blickt auf die armseligen Gestalten, die sich vor seinen Füßen stapeln und vergisst dabei, dass er einst aus demselben Loch gekrochen kam. Seine Welt ist schwarz und weiß, Farben werden ignoriert oder übermalt, bis nicht mehr als ein grauer Einheitsbrei übrig bleibt.

Wir sind kurz vor grau und irgendwann wird auch das letzte lächelnde Gesicht an dieser Gleichgültigkeit zu Grunde gehen.


Eine Aufgabe für den Deutschunterricht, in der wir beschreiben sollten, wie wir den Menschen heute sehen.
Da ich eine absolute Niete darin bin, auf Kommando und zu einem bestimmten Thema zu schreiben, hab' ich einfach mal geguckt, wie viel man jeweils aus einzelnen Sätzen spinnen kann. (Nur, falls jemandem einige Zeilen bekannt vorkommen) Hier und da etwas dazu geschrieben, Teile weggelassen und schon passt's zu einem ganz anderen Thema.
Werde ich aber nicht so oft machen, irgendwie komisch, einige Formlulierungen mehrmals zu verwenden.
(Mein Kopf lässt mich wieder an den Pc!)

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