Samstag, 24. November 2012

Zeitsammler


„Wohin geht eigentlich unsere Zeit, wenn sie abgelaufen ist?“

Ich sammle sie ein und stopfe sie mit all den verlorenen Erinnerungen in einen Sack, warte darauf, dass irgendjemand seinen rechtmäßigen Besitz zurück fordert.
Allerdings verirrt sich nur selten ein Mensch in diese Welt. Sie kommen erst, wenn es zu spät ist, wenn sie den Weg zurück nicht mehr finden können. (Weil ihre Zeit abgelaufen ist.) Erwarten dann von mir, dass ich sie zurück schicke, ihnen sage, was sie denn jetzt machen sollen, oder ihnen einen neuen Lebensinhalt gebe. (Mensch, wann hast du aufgehört selbstständig zu denken?)

Die Sonnenstrahlen kitzeln meine Nase, während ich Staubkörner dabei beobachte, wie sie unbeschwert im Licht tanzen und sammle die verrottende Zeit vom Boden. (Ob sie irgendwann zu Staub zerfällt?)

„Wie klingt ein Lied, wenn es niemand hört?“
(Die toten Hosen – Ertrinken)





Interessant, auf welche Ideen man kommt, wenn man eigentlich eine Philosophieklausur schreiben sollte… noch interessanter, wie leicht es ist, vom Thema abzukommen, oder wie sehr es einem in den Fingern jucken kann, einfach eiskalt zu sagen, was man denkt. „Is’ halt so. Kann man nicht ändern. Ist mir egal.“ Kommt aber nicht so gut, da ich außerdem keine Lust habe, meine Meinung seitenweise zu begründen, wenn es leichter ist, die Frage wie ein normaler Mensch zu beantworten. (Ja, so eine bin ich.)

Außerdem habe ich es geschafft, so doll gegen die Tür zu rennen, dass mein ganzes Handgelenk blau ist. (Ja, das ist tatsächlich möglich :D)
Nicht schön. (Tolles Synonym für scheiße.)

Ende.

Sonntag, 11. November 2012

zerfetzt

Er tänzelt mit zerfetzter Seele am Abgrund seiner Welt. Wo Teddybären ihre Zuckerwattefüllung an halbfertige Kinder verteilen und im Hintergrund das vermutlich fröhlichste Lied über die Zerstörung des eigenen Lebens läuft.

(Manchmal hat er in seinem Hochmut mehr Angst um die Welt, als um sich selbst.) [Franz Kafka – Er]

„Glaubst du es geht ihm gut?“, fragt sie ihn oft
Er (glaubt er ist tot, von einem Wahnsinnigen zerstückelt) antwortet: „Bestimmt“, weil er es selbst nicht wahrhaben will. Ignoranz, ganz groß.





So zusammenhangslos wie schon lange nicht mehr. Aber Ordnung und Logik werden eh überbewertet. Also, was soll’s?
Es wollte raus.

Ende.

Samstag, 3. November 2012

Süßer Wahnsinn


Die Luft

riecht nach

süßem Wahnsinn

und

die Gedanken der Menschen

fliegen

in bunten Luftballons verpackt

durch die Straßen,

während wir

pseudointellektuelle Halbwahrheiten

mit

Wachsmalkreide

auf Beton kritzeln.

Weil wir Freunde sind.




Ich hab eine kreative Phase und die wird natürlich auch voll ausgenutzt... Mit mehr oder weniger befriedigenden Ergebnissen.
Ich denke (blöde Angewohnheit, ich weiß), das könnte als Gedicht durchgehen. Ein sehr kurzes, sich nicht reimendes Gedicht über Freundschaft. Klingt doch gar nicht so übel.
Zu meiner Verteidigung: Ich bin kein Freund von Gedichten, nie gewesen, aber irgendwie überkommt’s  mich manchmal einfach.



Freunde sind schon ’was tolles.

Ende.