Die Luft riecht nach Angst
und Wahnsinn.
Selbst die Staubkörnen
scheinen die Farbe des Blutes aufgenommen zu haben und tänzeln in ihrer roten
Schönheit durch das Licht der aufgehenden Sonne.
Vereinzelt weicht einem der
verwundeten ein gequältes Stöhnen über die Lippen, welches sein gesamtes Leiden
durch die Luft katapultiert und an die Ohren derjenigen dringt, die ihre Augen
vor den Spuren des Kampfes verschlossen haben. Es gibt keinen Weg, dem zu
entkommen. Dem Leiden, dem Tod und dem Blut. So unendlich viel Blut, dass es
nicht mehr in die Erde sickert, sondern sich zähflüssig über den lockeren Boden
ausbreitet und eine große Lache bildet, in dessen Mitte sich unzählige
zerstörte und verkrampfte Körperteile türmen, die nur noch im Entferntesten an
das erinnern, was sie mal waren. Und zwischen ihnen ein gebrochener Mann.
Seine Finger umschließen den
kleinen Stofffetzen, den er vor kurzem vom Boden aufgesammelt hat, so fest,
dass seine Knöchel weiß hervortreten und sein Blick geht ins Leere, nur um
nicht auf den Fleischhaufen vor seinen Füßen sehen zu müssen. Als er sich
dieser krampfhaften Umklammerung bewusst wird, lockert er den Griff und wirft
einen Blick auf die zerfetzte Stoffpuppe, die ihm treuherzig zu ihm nach oben
lächelt.
Oh, es hat nicht viel gebraucht,
um ihn zu zerstören. Lediglich die Entscheidung einer einzelnen Person, ein bisschen Metall
und einen Krieg. Einen gottverdammten Krieg.
Mir glaubt vermutlich niemand, wenn ich jetzt sage, dass ich gerade in einer totalen Kitsch-Phase stecke, oder? Aber in diese Richtung wird's auch noch etwas geben, vielleicht. Wenn ich's nicht wieder total versaue.
(Ist der Titel irgendwie makaber?)