Samstag, 29. September 2012

Monster Realität

Manchmal bin ich mir selbst so fremd, dass ich mich fürchte in den Spiegel zu blicken, aus Angst, dort plötzlich ein anderes Gesicht zu sehen. Das sind dann diese Tage, an denen man wie ein Geist über dem eigenen Körper schwebt und zusehen muss, wie sich die Welt um einen herum bewegt und man selbst wie angeklebt am selben Fleck steht.
Und es gibt keinen Weg, dem zu entkommen. Aus. Ende. Vorbei.

Dann kommt die Nacht, man schläft (normalerweise) und am nächsten Tag ist da ein Gefühl der Taubheit, aber man lebt, irgendwie. Die Welt dreht sich weiter. (Auch ohne mich.)

Sie ist weg. Von dem Monster Realität aufgefressen.

Vielleicht hat sie sich auch einfach versteckt.
Ich lese Kafka und habe keine Ahnung, was der Typ von mir will, aber ich weiß, dass ich hier raus muss. Schnell. Die Buchstaben verschwimmen vor meinen Augen und ich muss ein paar Mal blinzeln, bis sie endlich aufhören, über die Seiten zu tanzen und ich die Wörter wieder entziffern kann. Der Sinn bleibt mir dennoch verborgen. Raus. Raus. Raus!


Nein. Ende.

1 Kommentar:

  1. Mal im Ernst:
    WER bist du und warum schreibst du nicht noch viel mehr? Hast du überhaupt eine Ahnung, wie gut das ist? Wie gut ich das finde, meine ich, du weißt schon, man sagt immer irgendwas Allgemeingültiges und in Wirklichkeit meint man doch nur sich. Ich würde gern alles ausdrucken und mit Textmarker bearbeiten. Selten hat sich ich-bin-zwar-jung-aber-ich-werde-das-Gefühl-nicht-los-dass-ich-aus-dieser-Nummer-hier-niemals-rauskommen-werde vertrauter angefühlt. Du schreibst, was ich denke. Lass das. Nein, lieber doch nicht. Ich lege dir herzich gern meine Gedanken in den Mund und du sprichst sie nicht aus, sondern du schreibst sie, und damit kann ich leben. Weil ich feige bin, bleib ich anonym. Tschuldige. Du gefällst mir.

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